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AVIVA-BERLIN.de 3/3/5785 - Beitrag vom 30.11.2005


Traum und Trauma
Sarah Ross

Vom 2. bis 18.12.2005 zeigt das Haus der Kulturen der Welt in Berlin im Rahmen des Filmfestivals "Traum und Trauma – Moving Images and the Promised Lands" Filme zum Thema "Israel".




Die Auseinandersetzung mit dem Staat Israel und seinen Menschen findet auf vielfältigste Weise statt. Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin widmet sich im Dezember 2005 dem Medium Film, das eine immer stärker werdende Rolle bei der Konstruktion der Vorstellung von Israel im globalen filmischen Diskurs spielt. Im Rahmen des Filmfestivals "Traum und Trauma – Moving Images and the Promised Lands", das vom Haus der Kulturen der Welt veranstaltet und vom Hauptstadtkulturfond gefördert wird, werden Filme der heranwachsenden neuen Generation von viel versprechenden FilmemacherInnen aus Israel und den besetzten Gebieten gezeigt.

Aktuelle Dokumentationen, Spielfilme und Kurzfilme israelische und palästinensischer FilmemacherInnen und experimentellen VideokünstlerInnen der letzten fünf Jahre werden an 15 Themenabenden vorgestellt. Dabei zeigen FilmemacherInnen wie beispielsweise Amos Gitai und Yoav Shamir ihren ganz persönlichen Blick auf die Gegenwart ihres Landes. In diesen Filmen, die zum Teil erstmalig auf den diesjährigen Festivals von Tel Aviv und Jerusalem zu sehen waren, geht es unter anderem um die Traumatisierung von ReservistInnen, die Veränderungen in der israelischen Gesellschaft, um eine Umgebung, die wenig Raum für Optimismus lässt, und in der ein zionistischer und arabischer Rapper immer noch an die Kraft des Hip-Hop glauben.

Das bevorstehende Winterprogramm des Filmfestivals behandelt demnach vielschichtige Themen, wie Sub- und Gegenkulturen, Extremismus und Aktivismus, sowie Abbildungen des ländlichen und städtischen Alltagslebens, die unter anderem aus den unmittelbaren Ängsten der Menschen vor Ort abgleitet sind und somit für eine neue Generation von FilmemacherInnen und deren Publikum neue Interessensschwerpunkte darstellen. Die Werke, die für das Filmfestival ausgewählt wurden, stehen zudem unter dem Motto "Nation-Building" und sind thematisch gegliedert: "Dieses Konzept spiegelt parallel die Position des Anderen und die langjährigen Auswirkungen der Besatzung in Bezug auf das Selbst wider. Unter dem genannten Motto wird das Programm mit dem Blick von außen die zu behandelnden Themen aus nächster Nähe betrachten".

Bei der Eröffnung des Festivals am 2.Dezember 2005 um 20 Uhr wird der künstlerische Leiter der Staatsoper Berlin, Daniel Barenboim, die Auftaktrede halten, dessen "West-Eastern Divan Orchestra" das einzige arabisch-israelische Ensemble junger MusikerInnen ist. Während der Eröffnungsfeier werden die Filme "The Stage" und "Alles was ich an Euch liebe" gezeigt, die unter dem Motto "Europa und das Gelobte Land" stehen und die Wechselbeziehungen zwischen Israel und der "Alten Welt" beleuchten. Bei der Eröffnung werden die RegisseurInnen Dominic Harari, Teresa de Pelegri und Yoav Shamir, die KünstlerInnen Maayan Amir, Yael Bartana, Guy Ben Ner, Sharone Lifschitz, Nira Pereg, Ruti Sela und Tanya Ury, sowie der Kurator Sergio Edelsztein anwesend sein.

Aber auch während des ganzen Festivals werden renommierte Expertinnen und Experten aus der Region sowie AutorInnen, FilmemacherInnen und KuratorInnen vor Ort sein, die sich den Fragen des Berliner Publikums stellen, um so einen Dialog anzustoßen, der zu einem breiten Ideenaustausch über das in den Filmen vermittelte Bild von Israel und dem Nahen Osten führen soll. Eine Ausstellung mit Arbeiten von VideokünstlerInnen wie Guy Ben-Ner und Yael Bartana ergänzt die Filme.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.hkw.de


Traum und Trauma
Moving Images and the Promised Lands
Filme, Videos, Videoinstallationen
Wann: Fr, 2. – So, 18. Dezember 2005, Eröffnung Fr, 2. Dezember 2005 | 19 Uhr
Wo: Haus der Kulturen der Welt, Berlin (HKW)



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Beitrag vom 30.11.2005

Sarah Ross